Immerdar ein Besuch wert: Das Reichtagsgebäude in Berlin

18 Jul

Jeder, der nach Berlin fährt, muss sich das Gebäude des Reichstags ansehen. Sogar, wenn das Gebäude aus den Nachrichten vertraut ist, ist eine geführte Besichtigung durch das Gebäude des Reichstags was komplett Anderes.
Unser Parlament, der Bundestag, ist in dem Gebäude des Reichstags gezogen. Das ist das Zentrum, wo Gesetze zustandekommen und Politik beinahe zum Greifen spürbar wird. Außerdem sind in unmittelbarer Nähe zum Reichstag verschiedene Bundesministerien, das Bundeskanzleramt und Bundesbehörden angesiedelt. eine Visite lohnt sich immer.
Das Reichstagsgebäude ist selbstverständlich ein Ort mit Geschichte. 1882 wurde der Grundstein von Kaiser Wilhelm II gelegt.

Scheidemann rief von dem Gebäude die Weimarer Republik aus. Dies geschah am 9. 11. 1918.

Bis heute nicht vollkommen aufgeklärt bleibt die Frage, wer im Februar 1933, also kurz nach der Machtergreifung, das Reichstagsgebäude in Brand gesteckt hat. Verhaftet wurde der holländische Sozialist van der Lubbe. Das Feuer hatte verheerende Folgen für den Reichstag. Er wurde erheblich beschädigt und wurde nicht mehr genutzt. Der Reichstag verharrte bis zum Ende des Nationalsozialismus in dem ungenutzten und schwer beschädigten Status. Dazu kamen noch die Bombardierungen auf die Reichshauptstadt, die das Reichstagsgebäude noch mehr beschädigten. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts entschied man sich, den Reichstag erneut gesamt aufzubauen. In der Zeit daraufhin wurden sporadische Sitzungen des Bundestags, der schließlich den Standort in Bonn hatte, veranstaltet. 1995 baute der englische Baumeister Norman Foster den Reichstag aufwändig um, nach dem der Bundestag den Umzug nach Berlin beschlossen hatte. Neu war die Glaskuppel, die es dergestalt vorher nicht gab.

Das Gebäude des Reichstags ist nicht nur das Parlament und Fundament unseres Staatswesens. Wegen der international ziemlich einmaligen Option, das Gebäude als Reisender anschauen zu können ist der Reichstag eine der größten Sehenswürdigkeiten in der Bundeshauptstadt geworden.

Angesichts der Position ist das Reichstagsgebäude vortrefflich auf dem Fußweg zugänglich. Ebenso wie vom Potsdamer Platz als von Unter den Linden sind es nicht mal zehn Minuten Fußweg. Da sich sukzessiv stets längere Warteschlangen entwickelten, in denen man eine lange Zeit anstand, ist seit mehreren Jahren allein ein Besuch im Gefüge einer gebuchten Führung möglich.

Natürlich muss man für den Reichstag keinen Eintrittsgeld bezahlen. Es ist ja im Endeffekt kein Museum. Die Führung allerdings kostet die übliche Gebühr.

Die Treppe zur Kuppel hoch ist ein Abenteuer und von dort oben kann man in den Plenarsaal schauen. Alternativ geht das bloß noch von der Besuchertribüne aus. In den Saal kommen keine Touristen rein.

Auf der Dachterasse des Gebäudes des Reichtstags ist das Cafehaus-Speisegaststätte, in dem man sich nach der geführten Besichtigung stärken kann. Nicht völlig preiswert, aber besonders freundliche Bedienung und schöne Gerichte

Reichstag Berlin
Reichstag Berlin
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